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was ist der zinssatz?

der zinssatz bezeichnet die gebühr, die du auf das geliehene kapital zahlen musst, wenn du einen kredit aufnimmst. der zins wird in prozent angegeben.

je nach ausgangssituation kann der zinssatz positiv, aber auch negativ sein.

wodurch wird der zinssatz bestimmt?


bei spareinlagen sind die zinsen normalerweise positiv. legst du geld auf einem sparkonto an, so überlässt du es der bank, die dir im gegenzug zinsen dafür zahlt. jedoch kann der zinssatz für spareinlagen auch negativ sein. die bank arbeitet mit dem geld, das du bei ihr deponierst. das heißt du verleihst dein geld für eine bestimmte zeitspanne an die bank. diese kann es in ihre geschäfte investieren und entrichtet dir dafür eine gebühr in form von zinsen an dich.

der zinssatz orientiert sich am leitzins, der von der europäischen zentralbank (ezb) festgelegt wird. umso niedriger der leitzins ist, umso niedriger sind auch die zinsen, die die bank für einen kredit ansetzt.

angebot und nachfrage sind zudem auch ausschlaggebend für die höhe der zinsen. daher steigen meist die zinsen etwa, wenn viele menschen investitionen tätigen möchten und dafür darlehen aufnehmen müssen. besteht ein geringerer bedarf an darlehen, so sinkt in der regel auch die höhe des zinssatzes.

neben angebot und nachfrage gibt es noch weitere aspekte, die die höhe des zinssatzes bestimmen, die teilweise sehr individuell sind. so entscheidet die risikobewertung eines schuldners darüber, wie viel prozent zinsen er für einen kredit zahlen muss. möchtest du ein darlehen bei der bank aufnehmen, so prüft diese deine bonität. deine bonität gibt auskunft darüber, wie wahrscheinlich es ist, dass du deine ratenzahlungen pünktlich leistest und es bei dir nicht zu zahlungsausfällen kommt. je schlechter deine bonität, desto höher das risiko, dass du dein darlehen nicht pünktlich oder gar nicht zurückzahlen wirst. entsprechend steigt der zinssatz für das geld, das die bank dir leiht. der höhere zinssatz soll das risiko eines zahlungsausfalls ausgleichen und dient der bank als absicherung.

wie günstig oder teuer ein darlehen zu bekommen ist, hängt auch von seiner art ab. handelt es sich dabei um ein kurzfristiges darlehen, einen langfristigen kredit, wie etwa eine baufinanzierung oder um einen dispokredit? zu den verschiedenen darlehensarten zählt auch der kontokorrentkredit. mit diesem kannst du dein girokonto für einen befristeten zeitraum überziehen. meist fallen hier zwischen sechs prozent und zwölf prozent zinsen an. das ist ein teurer spaß. zum vergleich: für einen ratenkredit zahlt ein kreditnehmer aktuell meist einen zinssatz von unter fünf prozent der darlehenssumme.

weitere details und infos zum zinssatz

der zinssatz, der für eine bank gilt, ergibt sich auch aus dem festgelegten basiszinssatz der zentralbanken, wie beispielsweise der ezb. als basiszinssatz wird der zinssatz bezeichnet, zu dem zentralbanken geld an privatbanken verleihen. die zentralbanken kontrollieren preissteigerungen und die kaufkraft mithilfe der zinssätze. wenn sie zinssätze erhöhen, so steigen auch die sparvorteile und leihgebühren. dadurch sinkt wiederum die kaufkraft.

durch änderungen des zinssatzes können starke bewegungen am markt entstehen. daher sind sie wichtig für börsenspekulanten. diese können über anleihen auch auf die preisveränderung des zinssatzes spekulieren.

verschiedene arten von zinssätzen

es gibt nicht nur einen einzigen, sondern eine reihe von zinssätzen, die sich auf verschiedene dinge beziehen.


leitzins

der leitzins bezeichnet den zinssatz, zu dem sich eine privatbank geld bei den zentralbanken leihen oder anlegen kann. der leitzins bezieht sich also auf geschäfte von banken mit der zentralbank.


sollzins

nimmst du einen kredit auf, so werden dafür zinsen fällig. diese bezeichnet man als sollzins.


guthabenzins oder habenzins

du hast dein geld als spareinlage bei einem kreditinstitut angelegt. dafür erhältst du zinsen, die als guthabenzins oder habenzins bezeichnet werden.


dispozins oder überziehungszins

überziehst du dein girokonto, so berechnet dein kreditinstitut dir dafür zinsen, diese nennt man dispozinsen oder überziehungszinsen.


effektivzins

der effektivzins setzt sich aus dem sollzins, sowie eventueller weiterer kosten die für einen kredit anfallen können, zusammen.


festzins

der festzins ist eine zinsart, die über die gesamte kreditlaufzeit festgeschrieben ist.


variabler zins

der variable zins ist ein zins, der sich während der kreditlaufzeit verändern kann.


zinseszins

von einem zinseszins spricht man, wenn der zins einer geldanlage oder eines kredits wird im nächsten zinsintervall erneut verzinst. die folge ist ein exponentieller anstieg der kapitalsumme.

die wichtigsten zinssätze in europa

es gibt einige zinssätze in europa, die weitreichende bedeutung haben. dazu gehören euribor, libor und eonia.


euribor

(euro interbank offered rate)

beim euribor handelt es sich um den durchschnittlichen zinssatz von zahlreichen europäischen banken. banken lehnen ihre darlehenszinsen an diesen referenz- oder durchschnittszins an. dadurch können sie ihren kunden kredite anbieten, die dem aktuellen zinsniveau entsprechen. derzeit gibt es acht euribor-werte. diese umfassen acht unterschiedliche zeitspannen, welche von einer woche bis hin zu 12 monaten reichen.


libor

(london interbank offered rate)

der libor ähnelt dem euribor, orientiert sich jedoch ausschließlich an ausgewählten banken des londoner geldmarkts. diese banken haben die genehmigung, unbesicherte anleihen zu den jeweiligen libor zinssätzen anzubieten. für den libor gibt es werte für sieben unterschiedliche laufzeiten und fünf unterschiedliche währungen.


eonia

(euro overnight index average)

der eonia wird von der europäischen zentralbank ezb berechnet. es handelt sich dabei um den durchschnittlichen tagesgeldzinssatz für das gesamte euro-währungsgebiet. eine reihe größerer geldinstitute liefert der zentralbank dafür die durchschnittliche höhe ihrer zinssätze, sowie den umfang ihrer tagesgelddarlehen. diese zahlen fließen in die berechnung des eonia ein.

das fazit zum zinssatz

leihst du dir geld von einem kreditinstitut, so gehst du einen darlehensvertrag ein. du musst über einen bestimmten zeitraum das geliehene geld zuzüglich zinsen zurück an den kreditgeber zahlen. der zinssatz bezeichnet die gebühr, die du als gegenleistung für deinen kredit an den kreditgeber zahlen musst. dieser wird in prozent angegeben. die genaue höhe des zinssatzes orientiert sich am leitzins, aber auch an deinen persönlichen voraussetzungen. deine bonität entscheidet mit über die höhe des zinses, den du zahlen musst. hast du eine gute bonität, fällt dein zinssatz niedriger aus, weil das risiko der banken, ihr geld von dir nicht zurückzubekommen, geringer ist.

legst du dein geld als spareinlage an, so ist es am geldinstitut, dir dafür zinsen zu zahlen. die höhe des zinssatzes orientiert sich dabei wieder am leitzins. allgemein ist der zins von vielen verschiedenen faktoren abhängig.

es gibt verschiedene zinssätze rund um einen kredit. darüber hinaus gibt es auch zinssätze, die europaweit ermittelt werden und an denen sich banken bei ihren geldgeschäften orientieren. der zinssatz kann positiv oder negativ sein. aktuell zahlen banken einen negativen zins, wenn sie geld bei der ezb einlegen. mittlerweile geben sie den negativzins an ihre kunden weiter. der einlagezins für banken ist bei der ezb bereits seit 2014 negativ.

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